Wir alle lieben die Vorstellung des tragischen Helden, der sich allein und hoffnungslos unterlegen gegen eine überwältigende Macht aufstellt. Der, den sicheren Untergang vor Augen, nichtsdestotrotz bis zum letzten Atemzug für seine Überzeugung, seine Liebe, seine Vision kämpft.
Ironischerweise wird diese Position in der christlichen Mythologie von niemandem so gut besetzt wie von Luzifer, der mächtig wie er ist, wagt, die größte Macht, die Macht Gottes herauszufordern. Natürlich stürzt er.
Ohne mich irgendwelche satanistischen Sympathien hinzugeben (ich habe keine, nicht die geringsten), muss ich eingestehen, dass mich dieser eine Akt verzweifelter Tapferkeit schon immer berührte und es eigentlich noch immer tut.
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Aufgrund dieses tendres werden mich Gedichte wie dieses immer ansprechen
Gastbeitrag: "Engel" von Yashkaa (03/12)
Wenn du in dunkler Nacht
von Schatten überwältigt wirst,
ein Meer aus Tränen
von deiner Verzweiflung kündet
und der letzte Schritt nur noch
einen Wimpernschlag entfernt scheint,
so wisse, dass ein Engel da sein wird,
dir Licht zu bringen,
deine Tränen zu trocknen
und dich in seine Arme zu schließen.

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